Russ Lossing

Jazz Pianist - Composer

 


LOSSING Russ 

Russ Lossing (piano), John Hebert (doubel bass)

Mar 2008

HATOLOGY-651


Russ Lossing ist auch nach gut 20 Jahren in der New Yorker Szene immer noch ein halber Geheimtipp, einer der Pianisten, die einen evolutionären Weg in die Zukunft weisen. In Columbus, Ohio, wurde Lossing gleichzeitig klassisch und im Jazz geschult und hat auch Erfahrungen mit Rock und Country. Er ist ein typischer Vertreter des Sowohl-als-auch, gibt mit modernen Mainstream-Vertretern wie Dave Liebman oder dem jungen Loren Stillman persönliche Statements ab, ist ein kreativer Partner von freien Improvisatoren wie Mat Maneri und verschmilzt neuerdings auch interessante kompositorische Ideen mit halb offener Improvisation. Auf “Line Up” erscheint alles absorbiert in eine eigene chromatische Ausdrucksweise, die Formen und Harmonien bejaht, nur um sie zu dekonstruieren und umgekehrt die konturlose Freiheit mit wechselnden Strukturen differenziert. Lossing hat mit dem souveränen Bassisten Hebert schon seit Jahren in verschiedenen Bands gearbeitet. Die zwei interagieren ausgezeichnet, gehen entschlossen zur Sache, aber halten sich bemerkenswert kurz. Nicht von ungefähr erinnern die Liner Notes an verschiedene berühmte Partnerschaften der Jazzgeschichte, von Ellington/Blanton bis Monk/Ware und Andrew Hill/Richard Davis. Doch da finden sich nichts Vordergründiges und keine historisierenden Zitate, auch nicht wenn am Schluss Ellingtons “Pitter Panther Patter” kurz die Pranke reckt. js